Training für die Gesundheit unserer Pferde
Es gibt Trainingsmethoden, die einem ganz klaren Konzept und Plan folgen wie z.B. das LAD (Longieren als Dialog) Training nach Osteo Dressage. Diese Methode ist sehr gut erlernbar und zeigt sehr schnell, oft schon innerhalb der ersten Trainingseinheit, eine positive Entwicklung. Ich habe mich 12 Monate ganz intensiv mit dem LAD Training beschäftigt, auch mit weiterführenden sogenannten Next Level Übungen und im Bereich Rehatraining.
In der Praxis habe ich gleichzeitig die Erfahrung gemacht, dass sehr genau vorgegebene Konzepte wie das LAD Training nicht für alle Pferdebesitzer passen oder umsetzbar sind. Nicht jeder möchte so exakt nach Vorgabe arbeiten, nicht jeder hat einen Reitplatz, auf dem longiert werden darf, nicht jeder hat das nötige Equipment. Ich möchte euch aber ganzheitliche Konzepte anbieten, die zu euch und eurem Pferd passen und die auch in eurem Stall gut umsetzbar sind.
Deshalb arbeite ich mit Trainings-Baukästen, um euch individuell und zielgerichtet unterstützen zu können. Ich schaue auf Befunde, auf Behandlungen, auf die Haltung, das Equipment, die Trainingsmöglichkeiten, eure Ressourcen, eure Stärken und insgesamt auf die Umsetzbarkeit der Maßnahmen für ein einziges Ziel: Die Gesundheit eurer Pferde.

Gute Trainingskonzepte - ein Gamechanger? Sicher!
....wirken ausgleichend (Schiefe, Schwächen)
...haben einen positiven Einfluss auf das Verhalten deines Pferdes
... verbessern auch deine eigenen Fähigkeiten, z.B. Koordination
... fördern die Kommunikation mit deinem Pferd, synchronisieren euch
... können ein Ausgleich zum Reiten sein, korrigierend oder wieder aufbauend
... machen einfach Freude und schenken euch viele gemeinsame Flow-Momente
Der berühmt-berüchtigte Rumpftrageapparat
Das Pferd hat im Gegensatz zum Menschen kein Schlüsselbein als knöcherne Struktur zum Stützen des Rumpfes. Man sagt, der Rumpf des Pferdes ist „rein muskulär aufgehangen“. Was genau bedeutet das?
Es bedeutet, dass das Pferd über eine Art Hängemattensystem verfügt, also eine Reihe verschiedener Muskeln, in dem der Rumpf „aufgehangen“ wird. Nun kann man sich diese Hängematte auf gutem, festen, dennoch leicht elastischen Material vorstellen, sodass man bequem darin liegen kann und sie einen sicher hält. Steigt man ein oder aus, macht sie das locker-federnd mit. Oder wir haben eine uralte Hängematte aus dem Keller geholt, dessen Material schon erschöpft ist. Wir lassen uns hineinfallen und krachen auf den Boden – Autsch!
Der Hauptmuskel des Rumpftrageapparates ist der Musculus Serratus, der einen Halsanteil hat und einen Rumpfanteil. Man nennt ihn auch den gezackten Muskel, der mit seinen beiden Anteilen von den letzten 4 Wirbeln der Halswirbelsäule an die Innenseite des Schulterblattes zieht, ebenso wie von den ersten 9 Rippen. Sie unterstützen also von beiden Seiten das Schulterblatt bzw. den Rumpf und übernehmen eine Art Stoßdämpferfunktion. Gut entwickelt und beweglich ist das ein geniales System!
Diese Muskeln trainieren wir am besten im Trab, und zwar in der Dauermethode. Beim gleichmäßigen, rhythmischen an- und entspannen arbeitet der Muskel – wirklich optimal ist es dann in der Vordehnung, die wir über die Dehnungshaltung erreichen. Und was macht LAD? genau das! Jackpot!
Biegung als Teil des gesunden Pferdetrainings
Wir Menschen sitzen auf dem Pferd. Aber kann es uns überhaupt tragen? Ja klar, wenn das Reitergewicht passend zum Pferd und die entsprechende Muskulatur ausgebildet ist. Denn Knochen und Bänder alleine reichen nicht aus, um 10%-15% des eigenen Gewichts auf dem Rücken tragen zu können, ohne Schaden zu nehmen.
Aber wie trainiert man diese Muskeln eigentlich und welche genau sind das überhaupt? Wir sprechen von den Bauchmuskeln, die zur ventralen, also der bauchseitigen Muskelkette gehören. Gut trainierte Bauchmuskeln können übrigens auch Kissing Spines verhindern.
Läuft das Pferd in einer Rechtsbiegung, dann arbeitet auf dieser inneren Seite die Bauchmuskulatur. Gleichzeitig lässt die Faszienspannung auf der Außenseite nach, da dehnt sich das Pferd auf. Dieser Faszienzug fördert auch die Dehnung der gesamten Oberlinie und kann so z.B. auch in der Sattellage Verklebungen lösen.
Gleichzeitig wird in der Biegung sowohl das innere Hinterbein trainiert (Tragkraft) als auch das äußere Hinterbein (Schubkraft). Und last but not least ist die Biegung auch ein Koordinationstraining – korrekt ausgeführt übrigens ebenso für den Longenführer wie für das Pferd.
Wichtig bei all den positiven Effekten durch Biegung ist allerdings, dass sie nicht zu lange auf zu kleinen gebogenen Linien erfolgt – großzügig angelegte Linien sind nicht verschleißend und Teil des LAD-Konzepts.
Das Trainings-Baukasten-System von Equikonzept
Longieren am Kappzaum auf geraden und gebogenen Linien
Auf der gebogenen Linie, also auf den groß angelegten, gleichmäßigen Volten im LAD-Training, z.B. bei der Basisübung, aktivieren wir die ventrale (bauchseitige) Muskelkette. Wenn wir zwischen den Volten auf geraden Linien führen oder longieren, wird die dorsale (rückenseitige) Muskelkette trainiert. Mit diesem Wechselspiel bewegen wir das Pferd gesund und bauen Muskulatur im richtigen Verhältnis auf.
Core Stability Übungen als Vorbereitung für alles andere
Training des "Rumpfträgers" in Bewegung und im Stand - zur Verbesserung der myofaszialen Stoßdämpfung, der dynamischen Energiespeicherung und -Abgabe sowie der Entlastung des passiven Bewegungsapparates. Dieses Konzept folgt den Prinzipien der positiven Spannung nach Stammer (Stammer Kinetics®
Next Level Übungen in allen Gangarten und in Kombination
Bei Rehapferden werden der Trab und der Galopp erst nach dem Erarbeiten einer guten Core Stability eingesetzt zum gezielten Aufbau der Muskulatur in Bewegung. Training in den höheren Gangarten aktiviert u.a. Rücken- und Bauchmuskeln und ist gut fürs Herz-Kreislaufsystem. Kann gut mit Stangen-, Spring-, Geländetraining sowie Körperbändern kombiniert werden.
Training mit Körperbändern
Die Arbeit mit Körperbändern nach Tellington Jonesberuhigt gestresste Pferde, gibt unsicheren Pferden Sicherheit, aktiviert das Untertreten und löst die Halsbasis und Schulterpartie.
Trainingstapes
Gezielte Tapeanlagen, die nur während einer Trainingseinheit (Longieren, Reiten, Arbeit an der Hand) angewendet werden, verstehen sich als Aufmerksamkeitssignale und bringen die Pferde auf neue Bewegungsideen.
Equikinetik & Tensegrales Training
Equikinetik ist ein Mix aus Longieren und Intervalltraining mit wechselseitiger aktivierung beider Gehirnhälften. Tensegrales Training unterstützt die Kommunikation, fördert aber vor allem eine funktionelle Körperhaltung.

Longieren - kann doch jeder! Oder?
Nicht alle von uns haben wirklich gutes Longieren Pro Pferd mit entsprechendem Hintergrundwissen erlernt. Nicht alle von uns nutzen Longieren wirklich als Training und zwar so, dass es den Anforderungen des Pferdes entspricht. Mit den Varianten des LAD-Trainings, der Wahl der Gangarten und den Next Level Übungen, beispielsweise mit Stangen oder auf dem großen Oval, ist für so gut wie jedes Pferd ein passendes Trainingskonzept dabei.
„Gewusst wie“ ist hier das Zauberwort. Im Longiertraining zeige und erkläre ich euch alles genau. Im Vorfeld formulieren wir genau deine Ziele und wie wir gemeinsam dahin kommen. Ich longiere dein Pferd, aber leite dich auch gerne an, sodass du das Training auch selbst fortführen kannst.
Gesundes Longieren, z.B. nach LAD ist...
- ... erklärbar, nachvollziehbar und erlernbar
- ... bewährt und erprobt - ein Konzept mit Hand und Fuß
- ... variabel und für praktisch jedes Alter, jeden Typ und auch für Reha Pferde geeignet
- ... gesundes, geführtes und therapeutisches Longieren am Kappzaum
Das brauchen wir fürs Training
Ausreichend Platz
Das Training ist weitestgehend variabel anpassbar auf die Gegebenheiten in deinem Stall. Aber ein bißchen Platz braucht's schon. Abstimmen mit Stallkogen kann sehr hilfreich sein.
Passende Ausrüstung
Gut sitzender Kappzaum, Longe (6,50 m) mit Schlaufe (statt Karabiner), Peitsche, Handschuhe (und feste Schuhe). Ich stelle zum Ausprobieren auch gerne passendes Equipment zur Verfügung.
Zeit und Ruhe
Plane bitte ca. 1 Stunde inkl. Vorbereitung, kurzes Update Gespräch und Cool Down ein. Auch im Nachgang kannst Du gerne noch Deine Fragen stellen.
Über all das sprechen wir im Vorfeld, bevor es richtig los geht. Vor Ort machen wir dann noch einen konkreten Equipment-Check. Ein paar Voraussetzungen müssen erfüllt sein, aber für vieles gibt es Lösungen.
Ganzheitliches Konzept & individuelle Betreuung