LAD-Training für die Gesundheit unserer Pferde
Longieren als Dialog (LAD Training) ist ein begleitetes Longieren am Kappzaum auf einem Rechteck nach Osteo Dressage.
Die Idee dahinter folgt einem durchdachten und erprobtem Konzept: Jeder Schritt, jedes Detail folgt dem Grundgedanken, ein möglichst gesundes und gleichzeitig effektives Training durchführen zu können.
Viele Pferde mit Baustellen wie z.B. Arthrose zeigen schon während einer Trainingseinheit häufig eine deutliche Verbesserung im Gangbild und deutliche Zeichen der Losgelassenheit – die Voraussetzung für das Erreichen der nächsten Ziele.
Beim Longieren als Dialog wird in konstantem Wechsel auf geraden und gebogenen Linien longiert. Damit arbeitet die ventrale und dorsale Muskelkette im Wechsel und beides wird dabei entsprechend auftrainiert.

LAD-Training - ein Gamechanger? Sicher!
....wirkt ausgleichend (Schiefe, Schwächen)
...hat einen positiven Einfluss auf das Verhalten deines Pferdes
... verbessert auch deine eigenen Fähigkeiten, z.B. Koordination
... fördert die Kommunikation mit deinem Pferd, synchronisiert euch
... kann ein Ausgleich zum Reiten sein, korrigierend oder wieder aufbauend
... macht einfach Freude und schenkt euch viele gemeinsame Flow-Momente
Aufbau des Rumpftrageapparates & Dehnungshaltung
Das Pferd hat im Gegensatz zum Menschen kein Schlüsselbein als knöcherne Struktur zum Stützen des Rumpfes. Man sagt, der Rumpf des Pferdes ist „rein muskulär aufgehangen“. Was genau bedeutet das?
Es bedeutet, dass das Pferd über eine Art Hängemattensystem verfügt, also eine Reihe verschiedener Muskeln, in dem der Rumpf „aufgefangen“ wird. Nun kann man sich diese Hängematte auf gutem, festen, dennoch leicht elastischen Material vorstellen, sodass man bequem darin liegen kann und sie einen sicher hält. Steigt man ein oder aus, macht sie das locker-federnd mit. Oder wir haben eine uralte Hängematte aus dem Keller geholt, dessen Material schon erschöpft ist. Wir lassen uns hineinfallen und krachen auf den Boden – Autsch!
Der Hauptmuskel des Rumpftrageapparates ist der Musculus Serratus, der einen Halsanteil hat und einen Rumpfanteil. Man nennt ihn auch den gezackten Muskel, der mit seinen beiden Anteilen von den letzten 4 Wirbeln der Halswirbelsäule an die Innenseite des Schulterblattes zieht, ebenso wie von den ersten 9 Rippen. Sie unterstützen also von beiden Seiten das Schulterblatt bzw. den Rumpf und übernehmen eine Art Stoßdämpferfunktion. Gut entwickelt und beweglich ist das ein geniales System!
Diese Muskeln trainieren wir am besten im Trab, und zwar in der Dauermethode. Beim gleichmäßigen, rhythmischen an- und entspannen arbeitet der Muskel – wirklich optimal ist es dann in der Vordehnung, die wir über die Dehnungshaltung erreichen. Und was macht LAD? genau das! Jackpot!
Biegung als Teil des LAD-Trainings
Wir Menschen sitzen auf dem Pferd. Aber kann es uns überhaupt tragen? Ja klar, wenn das Reitergewicht passend zum Pferd und die entsprechende Muskulatur ausgebildet ist. Denn Knochen und Bänder alleine reichen nicht aus, um 10%-15% des eigenen Gewichts auf dem Rücken tragen zu können, ohne Schaden zu nehmen.
Aber wie trainiert man diese Muskeln eigentlich und welche genau sind das überhaupt? Wir sprechen von den Bauchmuskeln, die zur ventralen, also der bauchseitigen Muskelkette gehören. Gut trainierte Bauchmuskeln können übrigens auch Kissing Spines verhindern.
Läuft das Pferd in einer Rechtsbiegung, dann arbeitet auf dieser inneren Seite die Bauchmuskulatur. Gleichzeitig lässt die Faszienspannung auf der Außenseite nach, da dehnt sich das Pferd auf. Dieser Faszienzug fördert auch die Dehnung der gesamten Oberlinie und kann so z.B. auch in der Sattellage Verklebungen lösen.
Gleichzeitig wird in der Biegung sowohl das innere Hinterbein trainiert (Tragkraft) als auch das äußere Hinterbein (Schubkraft). Und last but not least ist die Biegung auch ein Koordinationstraining – korrekt ausgeführt übrigens ebenso für den Longenführer wie für das Pferd.
Wichtig bei all den positiven Effekten durch Biegung ist allerdings, dass sie nicht zu lange auf zu kleinen gebogenen Linien erfolgt – großzügig angelegte Linien sind nicht verschleißend und Teil des LAD-Konzepts.
Gerade und gebogene Linien im Wechsel
Auf der gebogenen Linie, also auf den groß angelegten, gleichmäßigen Volten im LAD-Training, z.B. bei der Basisübung, aktivieren wir die ventrale (bauchseitige) Muskelkette. Wenn wir zwischen den Volten auf geraden Linien führen oder longieren, wird die dorsale (rückenseitige) Muskelkette trainiert. Mit diesem Wechselspiel bewegen wir das Pferd gesund und bauen Muskulatur im richtigen Verhältnis auf.

Vorteile und Ablauf des LAD-Trainings
Longieren – das kann doch jeder. Oder? Nicht alle von uns haben wirklich gutes Longieren Pro Pferd mit entsprechendem Hintergrundwissen erlernt. Nicht alle von uns nutzen Longieren wirklich als Training und zwar so, dass es den Anforderungen des Pferdes entspricht. Mit den Varianten des LAD-Trainings, der Wahl der Gangarten und den Next Level Übungen, beispielsweise mit Stangen oder auf dem großen Oval, ist für so gut wie jedes Pferd ein passendes Trainingskonzept dabei.
„Gewusst wie“ ist hier das Zauberwort. Im Longiertraining zeige und erkläre ich euch alles genau. Im Vorfeld formulieren wir genau deine Ziele und wie wir gemeinsam dahin kommen. Ich longiere dein Pferd, aber leite dich auch gerne an, sodass du das Training auch selbst fortführen kannst.
- LAD ist erklärbar, nachvollziehbar und erlernbar
- LAD ist bewährt und erprobt - ein Konzept mit Hand und Fuß
- LAD ist variabel und für praktisch jedes Alter, jeden Typ und auch für Reha Pferde geeignet
- LAD ist gesundes, geführtes und therapeutisches Longieren am Kappzaum
Das brauchen wir fürs LAD-Training
Reitplatz (z.B. 20 x 40 oder 20 x 60)
Für die Trainingseinheit sollte der Platz / die Halle idealerweise exklusiv für dich zur Verfügung stehen
Passende Ausrüstung
Gut sitzender Kappzaum, Longe (6,50 m) mit Schlaufe (statt Karabiner), Peitsche, Handschuhe, feste Schuhe.
Zeit und Ruhe
Plane bitte ca. 1 Stunde inkl. Vorbereitung, kurzes Update Gespräch und Cool Down ein.
Über all das sprechen wir im Vorfeld, bevor es richtig los geht. Vor Ort machen wir dann noch einen konkreten Equipment-Check. Eine kleine Auswahl an guten Kappzäumen habe ich als Alternative dabei, ebenso eine Longe und eine Longierpeitsche, falls nicht vorhanden. Ein paar Voraussetzungen müssen erfüllt sein, aber für vieles gibt es Lösungen.
Ganzheitliches Konzept & individuelle Betreuung